Mittelaltermarkt im Georgengarten
Wenn das Mittelalter quasi vor der eigenen Haustür beginnt, dann hat das viele Vorteile: kurze Anfahrtswege, ein gut gefülltes Trinkforn ohne Gedanken ans Autofahren... so geschehen Mitte August im hannoverschen Georgengarten, wo wieder einmal wackere Kämpen, Handelsleute und Gaukler vom Mittelalterspass zu Gast waren.
Von Angela (Gimlix)
Da ich leider am Samstagstreffen der Hannohirrim - Jogo, Kerstin, Uli und Ulli - nicht teilnehmen konnte, habe ich mich erst am Sonntag in Gewandung geworfen. Eine Karte aus dem Vorverkauf bescherte mir einen Bonus von drei Euro, obwohl ich auch in Gewandung einen Euro gespart hätte.
Die Bühne für die Gruppe "Reliquie" befand sich gleich hinter dem Eingang, so dass sich dort immer mal wieder Trauben von Besuchern sammelten. Das Drachenreittier aus Plüsch und die geflügelte Fee auf Stelzen waren auf dem Gelände nicht zu übersehen.
Eine einzelne Schänke in der Mitte des Platzes war für die Mengen der Besucher leider etwas wenig. Zu Essen gab es leckere Waffeln und Crepes, wozu der Kaffee am Nachbarstand gut passte. Das herzhafte Knobibrot oder Bratwürste waren auch vorhanden.
Der Barbier oder die Wahrsagerin boten ihre Dienste an. Für die Kinder war ein Geschichtenerzähler vor Ort. Es gab ein paar Gewandungsstände und auch der Jungritter konnte sich mit Schwert und Schild ausstatten. Geschmeide und Lederwaren fehlten nicht, auch Keramik wurde angeboten. An einem Schmuckstand hatte man die Möglichkeit, selbst ein Schellenband zu basteln oder einen Korb zu flechten. Damana und ihre Töchter sind vielleicht von einigen Elbenwaldspektakeln bekannt.
Der Falkner hatte zwei Harris Hawkes (Wüstenbussarde) dabei - wobei man schön den Größenunterschied zwischen Männchen und Weibchen sehen konnte. Das Weibchen Leni ist ein Drittel größer als ihr Männchen. Der Uhu hatte wunderschöne orangefarbenen Augen.
Es wurde auch einiges an Lagerleben geboten. Die "Schluckspechte" und das "Lumpenpack" sind nur zwei der Gruppen. Das "Lumpenpack" dekorierte sein Lager mit einigen "Diebeshänden" und ihr Wappen ziert eine Maus mit Flügeln.
Gegenüber konnten man sein Glück beim "Boote angeln" versuchen. Die Burg und die Boote wurden von einem dreiköpfigen Drachen bewacht.
Der Turnierplatz lag abenfalls in der Nähe. Zu sehen gab es diesmal ein etwas anderes Turnier, nicht so wie das mit den Rittern von "Hartmann von der Aue". Hier traten Magyaren und Tartaren an, um die Gunst der Prinzessin zu gewinnen. Prinzessin Laura, die im Publikum gefunden wurde, gefielen aber mehr die Pferde als die Recken. Die verschiedenen Aufgaben wurden vom Moderator erklärt, der auch die gewonnenen "Tücks" (sonst "Okuli") verteilte. Das Aufspießen eines Schafskopfes gehörte dazu, genauso wie das Auffangen von Ringen mit der Lanze bei vollem Galopp. Auch ein bewegliches Ziel galt es zu treffen. Welcher Ritter am Ende die meisten Tücks erlangen konnte, war der Sieger.
So wurde auch am zweiten Tag genug Kurzweil geboten, der leider immer wieder von Regenschauern unterbrochen wurde.
Eure Gimlix.