"Nachschub an Elbenkriegern musste gesichert werden"
Eine Zusammenfassung zum V. Tolkientag Hannover
Nach vielen Wochen der Vorbereitung und Vorfreude sind die Tolkien-Tage schon wieder vorbei. Am neuen Veranstaltungsort (Pauluskirche in der Südstadt) und neuem Konzept (kein Eintritt, aber Spenden) waren die zwei Tage ein voller Erfolg!
Ein Bericht von Angela
Am Freitag ging es los mit dem Herrichten der Räume (Aufbau + Dekoration) und der Einrichtung der Hobbit-Küche. Besucher von anderen Stammtischen halfen kräftig mit, sodass wir zwischendurch mit 20 Personen zum Essen im Restaurant „Bella Italia“ die vorbestellten Plätze belegten. Nach dem Essen ging der Aufbau weiter. Am Freitag waren in der HAZ und der NP sehr ansprechende Artikel erschienen und sogar im Radio, beim NDR, lief ein einladender Spot zu unserer Veranstaltung! Nur so ist es zu erklären, dass kurz nach dem restlichen Aufbau/Dekorieren sowie den Vorbereitungen in der Hobbit-Küche, bereits kurz vor 'halb Elf' am Samstag die ersten Besucher erschienen.
Auch örtliche Presse-Vertreter ließen nicht lange auf sich warten - und „Radio Anduin“ reiste aus Bremen an und knüpfte gleich Kontakte zu den Mitgliedern vom Stammtisch Bremen (den „Weisen von Bremeriand“). Ein wunderbares Interview mit Uli und Annika wurde noch am Samstagabend gesendet. Ein Journalist vom Hannöverschen Wochenblatt und ein Kollege vom Fahrgast-Fernsehen trafen kurz nacheinander ein. Der Beitrag des Fahrgast-Fernsehens (plus verschiedene Fotos) lief am Sonntagvormittag in den silbernen Bahnen der Üstra und in den U-Bahnstationen.
Nach der offiziellen Begrüßung startete das Programm im Vortragsraum („Meduseld“) mit den ersten Vorträgen. Carola berichtete über „Tolkien und die Edda“ und Uli erklärte, wie er „Minath Tirith angegriffen hätte“. Zeitgleich lief auf der Bühne des großen Saales („Auenland“) der Tanz-Workshop mit Sabine und Roland.
Annika berichtete vom „angelsächsischen Rohan“, während Harry mit dem ersten Teil seiner „Bilderreise durch Neuseeland“ sein Publikum verzauberte. Christian erzählte Wissenswertes von Tolkiens Reisen (dienstlich und privat), während Sylvia über Tolkiens Mithilfe bei einer archäologischen Ausgrabung in Lydney Park referierte. Zur selben Zeit demonstrierte Jogo interessierten Zuschauern, wie schön HdR-Online ist. Die Grafiken der Landschaften brauchen sich hinter Peter Jacksons Filmen nicht zu verstecken. Die Vortragsreihe wurde mit einem weiteren Beitrag von Uli, seiner Autorenlesung zu „Pauschalreisen nach Mittelerde“ abgeschlossen. Sein Buch ist für interessierte Reisende sehr zu empfehlen.
Den ganzen Tag über konnte man sich am DTG-Stand über die Deutsche Tolkien Gesellschaft informieren und am Nachbarstand die vielen LEGO-Bauten bestaunen. Wobei der 70 cm große „Orthank“ einer der am häufigsten fotografierten 'Hingucker' war. Der vorbereitete Tisch, an dem Table-Top-Figuren farblich gestaltet werden konnten, war durchgehend stark umlagert (vor allem die Elbenkrieger waren heiß begehrt). Als Leiter des Workshops kam Ulli kaum zum Essen und Trinken und - war am Ende heiser. Bei Renas mittelalterlichem Handwerk konnte man sich verschieden große Schellenbänder basteln oder aus vielen Perlen und/oder farbigen Lederschnüren wunderschönen Schmuck herstellen – vor allem Arm- und Halsbänder. Auf der gegenüber liegenden Seite wurde die Chance genutzt ein Selfi mit Gandalf (Pappfigur) abzulichten. Die „Opfer“ wurden auch schon Mal richtig in Positur gebracht ...
Daneben konnten Dagmars Miniatur-Nachbauten von Beutelsend bewundert werden: Bilbos Küche und Schlafzimmer auf dem einen Tisch und sein gemütliches Wohnzimmer auf einem zweiten Tisch - alles liebevoll ausgestattet bis hin zu den Blumen vor den runden Fenstern. Dagmars Druck-Workshop wurde am ersten Tag zunächst selten genutzt. Scheinbar trauten sich viele Besucher nicht, ihre Druckvorlagen 'freihand' zu zeichnen, worauf Dagmar später fertige Vorlagen zum 'Durchpausen' anbot und ihr Arbeitstisch prompt den angestrebten Zulauf bekam.
Der kleine Stehtisch mit dem „Entwasser“ (Whiskey-Likör) wurde auch nicht übersehen. Pascal konnte sich über zahlreiche Bestellungen freuen. Der Spiele-Tisch wurde leider nicht so häufig genutzt, da jemand fehlte, der die Spielregeln der zumeist umfangreichen Anleitungen, hätte erklären können. Das Fehlen der geladenen „Spiele-Erklärer“ der Firma KOSMOS-Spiele machte sich hier deutlich bemerkbar und konnte aus den eigenen Reihen nicht durchgehend ausgeglichen werden.
An den Tischen in der Mitte wurde eifrig am Tolkien-Quiz geknobelt und für den Mal-Wettbewerb gezeichnet. Oder sie wurden genutzt, um das Essen aus der Hobbit-Küche zu genießen, die den ganzen Tag über gut besucht war. Gefüllte Ork-Ohren (Sandwich) mit verschiedenen Zutaten waren genauso gefragt, wie Lembas (Waffeln) mit oder ohne heiße Kirschen. Zur Freude Aller wurde der selbstgebackene Kuchen bestens angenommen! Besser als die ebenfalls vorhandenen Knabbereien.
Nach den Vorträgen kam es zur Preisverleihung von Tolkien-Quiz und Mal-Wettbewerb. Der Quiz war wieder sehr knifflig und beim Malen fanden sich echte Talente. Mit der Verabschiedung der Gäste ging der offizielle Teil zu Ende. Für uns Veranstalter hieß das Motto: Aufräumen, putzen und vorbereiten für Sonntag … Und weil auch Helfer hungrig werden, gab es bei „Joey’s Pizza“ eine handfeste Bestellung: 20 Pizzen fanden so den Weg in die Paulusgemeinde.
Während der Wartezeit hielt Sylvia netterweise ihren Vortrag über die Ausgrabung noch einmal für diejenigen, die ihn zeitlich nicht hatten hören können. Da es am Sonntag (vor dem offiziellen Beginn) bereits um 9.00 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück weiter gehen sollte, wurden auch bald die verschiedenen (Nacht)Quartiere aufgesucht.
Zum Glück trafen am Sonntag die ersten 'Gefährten' schon um Viertel vor Neun ein, kochten Kaffee und deckten die Tische. Denn es war noch nicht einmal alles von den Tischen geräumt, als um 9.50 Uhr bereits die ersten Besucher vor der Tür standen. Nach der Begrüßung startete Susanna mit ihrem Vortrag „Tolkien im ersten Weltkrieg“. Im Anschluss verglich Tobias in „Der Hobbit - ein Déjà-vu ist nicht genug“ augenzwinkernd den Herrn der Ringe mit der Hobbit-Verfilmung.
Carola zeigte auf, welche 'Wortspiele' in der Geschichte von „Farmer Giles“ zu finden sind und Uli nahm seine Zuhörer ein zweites Mal mit auf seine „Pauschal-Reisen nach Mittelerde“. Beim zweiten Teil von Harrys Neuseeland-Bildern konnte man sich wieder in zahlreiche, wunderschöne Gegenden träumen … Mittelerde pur! Zuletzt schilderte Gudrun einen Einblick in den Lebenslauf unseres verehrten Oxford-Professors und umriss dabei J.R.R.Tolkiens Leben, seinen 'Werdegang' sowie seine berufliche und schrifstellerische Arbeit.
Auch am Sonntag gab es eine Einführung in 'HdR-Online'. Die Zuschauer bestaunten die tolle Grafik. (Unter anderem trifft man im Spiel auf die Gefährten, für die es Aufgaben zu bewältigen gibt. Besonders für Elrond gibt es viel zu erledigen. Da kann es schon sehr lästig sein, wenn man sich am anderen Ende von Mittelerde befindet und stehenden Fußes zurück nach Bruchtal eilen muss …!)
Ansonsten bot sich im „Auenland“ das gleiche Bild wie am Vortag: Wieder war der Stand mit den zu gestaltenden Table-Top-Figuren stark belagert (besonders der Nachschub an Elbenkriegern musste gesichert werden!). Renas Tochter Yvonne bewies, dass es noch 'winziger' geht als bei Dagmars Beutelsend-Dioramen: Ihre drei kleinen Hobbit-Höhlen passten auf einen einzigen kleinen Stehtisch - wobei ein bemalter Schmetterling an einer Blume ohne Lupe kaum zu sehen war!
Dagmar selbst hatte mit ihrem Druckworkshop am Sonntag sehr gut zu tun. Ihr geändertes Konzept wurde bestens angenommen. Alexandra z.B. freute sich über den Druck ihres wunderschön gezeichneten (Mallorn?)Blattes. Den Abschluss des Programms bildete wieder die Preisverleihung für den Quiz (der auch am Sonntag nicht einfacher war) und für den Malwettbewerb.
Nach der Verabschiedung und dem Dank war das Wochenende leider (viel zu schnell) zuende. Nachdem die letzten Besucher den Saal verlassen hatten, wurde sofort geräumt, geputzt, Deko abgehängt und sämtliche Räumlichkeiten wieder in ihren Urzustand versetzt.
Fazit: Es war ein wundervolles Wochenende für die Gäste und die Gastgeber. Die Besucher haben sich so wohl gefühlt, dass sie teils mehrere Stunden geblieben und einige am nächsten Tag wieder gekommen sind. Auch wenn einige Programm-Punkte ausgefallen sind, haben wir das mit Engagement wettmachen können. Die Vorträge waren gut besucht, was schön für alle Vortragenden war, die sich viel Mühe mit ihren Beiträgen gegeben hatten. Vielleicht wurde bei dem einen oder anderen Zuhörer ja auch die Neugier auf 'mehr' geweckt.
Keinen Eintritt zu nehmen hat sich auch bewährt. Die Besucher haben so mehr an Essen und Trinken aus der Hobbit-Küche verzehrt und zum Teil sehr großzügig gespendet. Der einzige Wermutstropfen: Mir hat das gemeinsame Singen von „Into The West“ gefehlt. Die Stimmung, wenn im Saal dieses Lied gemeinsam gesungen wird, bleibt unvergesslich. Die Helferbrigade: Moin (Baden), Julia (?), Miriam(?), Carola (Bielefeld), Tobias (München), Elli (Berlin), Sabine, Roland, Sylvia (Bremen), Alexandra (Dresden), Rena, Yvonne, Selin (?) Die Hannohirrim: Uli, Kerstin, Annika, Ulli, Harry, Monika, Gudrun, Heike, Christian, Susanna, Irmhild, Jogo, Dagmar (mit Wollwarg Cara), Pascal, Detlef, Uwe, Angela.
Das könnten wir noch einmal genauso machen, Eure Angela!