Mystica Hamelon

Wunderbarer Tag im Weserbergland

Von Uli Hacke

Der erste Mittelaltermarkt der Saison ist immer etwas ganz besonderes: vor allem im März, wenn es auch noch richtig kalt sein kann. Da war der Tag in Hameln für fünf Hannohirrim eine tolle Überraschung - und sie Sonne meinte es ausgesprochen gut mit uns.

Mit seinen rund 56.000 Einwohnern geht Hameln - zumindest für Hannoveraner - als echte Kleinstadt durch. Es sieht gemütlich aus, dort im Weserbergland. Viel los ist hier nicht, sollte man meinen. Von wegen: viele Touristen kommen hierher und das liegt nicht nur an der weltbekannten Sage vom "Rattenfänger von Hameln". Manchmal ist der Grund auch ein Spektakel (an denen es in Hameln nun wirklich nicht mangelt): wir waren wieder einmal zu Gast zur Mystica Hamelon.

Möglichweise hat man hier an der Oberweser einen besonderen Draht zu Petrus (oder einfach nur ganz viel Glück), denn das Wetter war einfach phantastisch. Nach dem etwas merkwürdigen Winter, der auch nicht so recht wusste, ob er nun mal loslegen sollte oder nicht, war das Märzwochenende eine wahre Wohltat! Am späten Vormittag auf dem Hamelner Markt zu sitzen, ausgestattet mit einem Hanffladen und einem kühlen Hellen ist eigentlich eine Tätigkeit, die man eher im Mai oder Juni verorten möchte. Ein wenig war das alles wie ein kleiner Urlaub...

Dank des Wetters quoll die historische Altstadt mit ihren unzähligen Fachwerkbauten aus der Renaissance förmlich über vor Besuchern. An vielen Ständen des mittelalterlichen Marktes war nur schwer durchzukommen. Tummelten sich anfangs eher weniger Gewandete in den Straßen, änderte sich das im Laufe des Tages immer mehr. Mit viel Liebe zum Detail hatten Mittelalterbegeisterte und Fantasy-Fans ihre Gewandungen gestaltet und es gab unglaublich viel anzusehen. Perfekte Ausgangsbasis für eine gute Stimmung!

Das Programm war wie erwartet sehr vielfältig und stets gab es Vorführungen, Musik, Gaukler, Zauberkünstler und vieles mehr. Hinter der Kirche hatten gefährlich aussehende Piraten ihr Lager aufgeschlagen, verzockten ihre Beute beim Kartenspiel und soffen gemeinsam mit der britischen Marine, die gute Miene zum bösen Spiel machen musste und wahrscheinlich ebenso ihren Sold losgeworden ist. So etwas sieht man auch nur beim Mittelaltermarkt!

Doch irgendwann erinnerte uns der März daran, dass er ja eigentlich noch zum Winter gehört und mit dem Verschwinden der Sonne wurde es doch recht kühl. Bei einem ordentlichen Kaffee oder Kakao mit und ohne Rum und einem großen Stück Stiftsherrentorte ließen wir den Tag ausklingen. Es war ein toller Tag und ich bedanke mich bei meinen "Mitreisenden" Kerstin, Susanna, Detlef und Pascal!