"To the professor"

Der traditionelle Tolkien-Toast

"Tolkien-Toast", 3. Januar 2016: Ein Hoch auf den Mann, der uns zusammengebracht hat, dessen phantastische Werke eine Gemeinschaft geschaffen haben, die sich um den ganzen Globus spannt. Auf den Professor!

Von Uli

Echte Leseratten und Bücherfans kennen das: Da gibt es diesen einen ganz speziellen Lieblingsautor, dessen Bücher man immer und immer wieder lesen möchte. Der nicht einfach nur einen Roman (oder mehrere) geschrieben hat, sondern einen ganze Kosmos geschaffen hat, der einem mittlerweile so vertraut ist, dass man sich dort fast wie zu Hause fühlen möchte. Die einen würden sich fast blind in der Zaubererschule Hogwarts zurechtfinden, die anderen haben Osten Ard bereist oder sind auf der "Morgenröte" gesegelt, wieder andere haben die Wunder und Schrecken von Westeros erlebt. Und während letztere sehnsüchtig auf die heiß ersehnte Fortsetzung warten, können sich Tolkien-Fans entspannt zurücklehnen. Denn: Da kommt nichts mehr. Manchmal hat es durchaus seine Vorteile, wenn der Lieblingsautor seit über vierzig Jahren tot ist.

Vierzig Jahre ist das schon her? In der Tat: J.R.R. Tolkien hat am 3. Januar 1892 das Licht der Welt erblickt - das scheint im Rückblick unserer schnelllebigen Zeit kurz nach der Erfindung des Buchdrucks gewesen zu sein. Was ein Glück ist, denn so konnten sich Tolkiens Werke relativ einfach verbreiten. Obwohl: in einer Zeit ohne allgegenwärtiges Internet musste man sich schon ein wenig anstrengen, um Tolkiens Werke lesen zu können. Millionen haben das inzwischen getan - und wenn es heute auch nur ein paar Mausklicks braucht, den "Hobbit" oder den "Herrn der Ringe" zu ergattern, so ist eines über die ganze Zeit doch unverändert geblieben: die Faszination für die Welt Mittelerdes. Längst sind Ausmaß und Bedeutung von Tolkiens literarischem Schaffen deutlich geworden - die Fantasy, wie wir sie heute kennen, wäre ohne den Oxforder Professor undenkbar. Unzählige Schriftsteller haben sich von ihm inspirieren lassen und wandeln auf seinen Spuren.

Das gilt auch für die vielen Fans auf der ganzen Welt. Tolkien ist Kulturgut geworden, das Ländergrenzen, Ethnien und Gesellschaftsschichten mit Leichtigkeit überspringen kann. Tolkien verbindet. Die Community ist rund um den Globus vertreten. In unruhigen Zeiten, in denen die Welt aus den Fugen geraten zu sein scheint, ist diese gemeinsame Begeisterung ein Hoffnungsfunken in der Dunkelheit. Wenn uns schon ein Buch über ein fiktives Universum verbindet, dann muss es doch noch ganz andere und viel größere Dinge geben, die wir gemeinsam haben.

Am 3. Januar trifft sich die Community überall, um auf den Professor anzustoßen. Um ein kleines bisschen von dem zurückzugeben, was wir in Mittelerde gefunden haben. So auch in Hannover beim dortigen Stammtisch.

Danke, Professor!