Deutsch-Japanisches Sommerfest Natsumatsuri

Ein Bericht von Angela

Am 14. August fand im Stadtpark Hannover das traditionelle deutsch-japanische Sommerfest Natsumatsuri statt, eingeladen hatte die Deutsch-Japanische Gesellschaft Hannover. Wir vom Tolkien Stammtisch Hannover (Jogo, Uwe, Annika, Kerstin, Uli und ich) waren da - denn Japan und seine Popkultur haben uns schon immer interessiert.

Die Verbindung von Niedersachsen nach Nippon ist ja einfach, schließlich ist Hiroshima die Partnerstadt von Hannover. Im Stadtbild findet man dazu viele Hinweise, so natürlich auch im Stadtpark hinter dem HCC: dort gibt es einen fest installierten Teegarten im mit einer japanischen Hütte. beim Sommerfest konnte man sich hier für die Teilnahme an einer Teezeremonie anmelden.

In diesem Parkteil standen auch die verschiedenen Stände. Einer mit Bildern (Katze, Tiger) und Keramik (Sake-Schälchen und Reisschüsseln). Außerdem konnte man sich einen Fächer kaufen und individuell mit Kalligraphie verzieren lassen. An einem anderen Tisch hatte man die Möglichkeit, sich als Manga-Charakter zeichnen zu lassen. Bei 5,00 Euro für schwarz-weiß ging es los, über teilweise koloriert für 10,00 Euro.

Dann folgte ein Stand, an dem man sich Haar-Reifen mit Plüschohren kaufen konnte. Die Verkäuferin trug am Hinterkopf eine Fuchsmaske und an ihrem Gewand einen langen, flauschigen Schwanz. An der nächsten Ecke gab es "Sushi" aus Stoff und Pokémon-Figuren. Daneben lagen Ketten und Haarreifen zum Kauf aus. Die aufwändigeren Haarreifen hatten noch schöne Hörner zwischen den Blüten. Gegenüber gab es liebvoll gepflegte Bonsai-Bäumchen zu bewundern. Bonsais sind wirklich echte Laub- und Nadelbäume, die in Schalen wachsen und so klein bleiben.

Der nächste Stand war zeitweilig stark umlagert: dort gab es (echtes) Sushi (vegetarisch oder mit Fisch, verfeinert mit Soja-Sauce und natürlich Wasabi) und Miso-Suppe (mit Algen), Curry-Brötchen und Hähnchenspieße. Genauso wie Algensalat und Nachtisch, zum Beispiel Teig mit süßer Rote-Bohnen-Füllung. Der Eistee fiel recht kräftig aus, da er mit schwarzem Tee zubereitet wurde. Das japanische Kirin-Bier war geschmacklich nicht ganz so überraschend, da es in Freising (!) bei Weihenstephan abgefüllt wird. Das japanische Essen kann man sonst im "Kindai" auf der Marienstrasse genießen. Von dort wurde spontan Nachschub besorgt.

Auf den Wiesen des Stadtparks fanden die sportlichen Aktivitäten statt. Beim Bogenschießen dem "Kyudo" war ein großes Fangnetz für die Pfeile aufgebaut. Das Ziel war nur klein und stand in ziemlicher Entfernung. Die Bögen waren keine gewöhnlichen Langbögen, sondern hatten einen verkürzten unteren Wurfarm. Außerdem wurden sie nicht mit Zeige- und Mittelfinger ausgezogen sondern mit dem Daumen. Ein wichtiges Detail war, das man das Ziel erst höflich grüßte, ehe man sich aufstellte, um zu zielen und zu schießen.

Nebenan wurde der Schwertkampf (mit Holzwaffen) geübt. Die Stellungen und der Angriff wurden immer wiederholt. Der ältere Anführer, ein weißhaariger Japaner, stand an der Spitze und die Anderen folgten möglichst synchron. Nach diesen Übungen wurde zur Entspannung des Körpers zu zweit weiter gearbeitet. Auch wenn es nach Angriffsübungen aussah, ließen sich die Teilnehmer im Wechsel geschmeidig abrollen.

An zentraler Stelle stand ein kleines Mischpult, dort traten zwei Mädchen auf und sangen a-capella japanische Lieder. Dort sollte eigentlich auch die Kimono-Show stattfinden, aber bei der regnerischen Wettervorhersage wurden die teuren Seiden-Kimonos nicht nach draußen gebracht - dabei haben bei strahlendem Sonnenschein nur ab und zu ein paar Regenwolken gedroht. Schade.

Aber die vielen Teilnehmer und Besucher im Kimono oder Manga-Kostüm haben das wieder wett gemacht. Ob uni oder mit Blumen geschmückt, zusammen mit den weißen Strümpfen und den japanischen Holz Flip-Flops entstand der typische Gang der Geishas.

Um 18.00 Uhr schloss die Veranstaltung, und wir machten uns auf den Heimweg nach einem schönen Nachmittag.

Impressionen vom Sommerfest

» Deutsch-japanische Gesellschaft Hannover Chado-Kai e.V.