Mittelalterfest im Georgengarten

Ein Bericht von Angela

Am ersten Juni-Wochenende war wieder einmal Mittelalterfest im hannoverschen Georgengarten. Jogo und ich fuhren früh los da wir noch mehrere Hannohirrim vor Ort treffen wollten.

Wir waren schon wirklich sehr pünktlich um 9.45 Uhr an der Kasse, wurden aber gleich auf das Gelände gelassen. Eigentlich war es viel zu früh und viele Stände waren noch abgehängt, daher haben wir es uns auf einer Bank gemütlicht gemacht und die Kasse am Eingang beobachtet. Nach und nach erschienen mehr Mitwirkende und öffneten weitere Stände - z.B. die Bude mit dem (leckeren) Knobi-Brot oder den Crêpe-Stand.

Und es war von unseren Leuten Detlef, der als erstes durch die Kasse kam, dann Dagmar mit die vierpfotigen Cara (auch bekannt als Wollwarg), sowie Alexandra, die extra aus Oldenburg zum Markt angereist war. Da auf dem Platz inwzischen fast alle Aussteller in den Buden waren, begannen wir unsere erste Runde über das Gelände.

Von der Kasse aus rechts kamen die schon erwähnten Essenstände, danach ein Kinderkarussell zum Kurbeln, ein Stand für's Bogenschiessen und einer mit gefilzten und gestrickten Kleidungsstücken. Dagmar erfuhr von der Betreiberin, das sie bei ihren Produkten mit vielen Naturfarben und -materialien gearbeitet hat.

Gegenüber war ein größerer Gewandungsstand, wo Detlef fündig wurde: ein schönes graues (!) Hemd. Um es allerdings anzuprobieren, musste er erst einmal ziemlich viele Gewandungsstücke ablegen, wie Wams, Armschützer und Gürtel. Aber der Aufwand hat sich gelohnt, denn das einzige graue (!) Teil wurde gleich gekauft.

Weiter hinten befand sich ein Lager aus verschiedenen Zelten mehrerer Gruppen. Die Zelte waren innen mit Möbeln und Betten ausgestattet und es gab davor immer einen Tisch mit Sitzplätzen.

In der nächsten Reihe links entlang gab es einen Stand mit Gläsern mit Wein- oder Whisky-Gläsern mit eingefrästen Motiven, z.B. mit den Wappen der Häuser aus "Games of Thrones", verschiedene Drachen oder Wolfsbilder. Jogo wählte sich zwei Drachengläser, eines davon mit einem Ying-und-Yang-Motiv. Ich habe mit das seltenere Wolfsbild mit zwei heulenden Wölfen und einem Tribaldrachen ausgesucht.

Ein großer Stand mit Schwertern, Messern und anderen metallenen Gegenständen kam danach. Darunter waren auch sechsseitige Würfel. Wir kauften einen für unseren DSA-Meister (der sich sehr darüber gefreut hat, Anm. d. Red.). Dann kamen wir beim Barbier vorbei, wo man sich in bequemen Stühlen den Bart herrichten lassen konnte. Daneben stand eine große wassergefüllte Metallschüssel mit blanken Griffen. Gegen ein kleines Entgelt konnte man mit feuchten Händen diese Griffe reiben und dadurch das Wasser in Bewegung versetzen. Je nachdem, wie schnell man rieb, änderte sich der entstehende Ton. Faszinierend.

Auf der anderen Seite des Lagers konnte man sich im Axtwerfen üben. Daran anschließend kam ein Stand mit Räucherstäbchen, Duftkerzen und Tees (der Geruch war uns aber doch etwas zu intensiv). Nebenan gab es schöne Kettenanhänger und Broschen in Steampunk-Optik mit vielen verschiedenen Bildern, wie Katzen oder Raben. Am Stand mit den Reiterbögen interessierte sich Jogo für Köcher um sie an den Gürtel zu hängen. Ein bisschen versetzt stand ein Holzwohnwagen, schön mit Ranken verziert und einer ovalen Holztür - das erinnerte doch ein bißchen an eine Hobbithöhle! Dort konnte man sich massieren lassen. Ungefähr auf der gleichen Höhe kam der Stand der "Süßkraemerey" - jede Menge Mandeln, Karamel und kandierte Früchte warteten auf Naschkatzen. Ein Wagen mit Kaffee war nicht weit und Detlef erstand eine Runde für uns.

Der große Getränkestand mit verschiedenen Bieren und Softdrinks war genau gegenüber der Bühne platziert. Daneben konnte man seinen Füßen neue Eindrücke bieten und auf ungewohntem Untergrund spazieren: mit "Drachenmilch" (aufgeschlämmten Sand), Tannenzapfen oder gar geschliffenen Glasscherben. Ich hatte diesen Fußpfad schon einmal beschritten und war nur am Nagelbrett gescheitert.

Über den Weg hinüber stand der Badezuber für alle diejenigen, die sich trauten hineinzusteigen. Weiter hinten konnte man mit Vögeln oder Fantasy-Tieren bemalte Methörner erstehen; ich hatte mir früher einmal eines mit einem Greifen gekauft.

Auch ein Zelt, bei dem man Henna-Tattoos aufmalen lassen konnte, fehlte nicht. Nebenan konnte man wieder verschiedene Spiele mit einfachen Materialien spielen. Zum Beispiel das "Schweinewürfeln": hier wirft man zwei aus Säcken genähte "Schweine", je nach dem wie sie dann liegen gibt es Punkte. Oder ein Setzspiel mit Holzscheiben und Muscheln. Hier muss man vorher bestimmen, ob offene Muscheln oder geschlossene Muscheln zählen und danach setzen. Dann folgte links noch ein Lager mit dem "Lumpenpack", die mal wieder diese schönen Taschen mit den Drachenmotiven dabei hatten.

Die Pferde für das Turnier waren auf abgezäunten Wiesenstücken untergebracht - direkt gegenüber vom Turnierplatz, wo dieses Mal fünf Kämpen (darunter zwei Frauen) gegeneinander antraten. Eine junge Blondine war ganz neu dabei und bei den einzelnen Prüfungen noch etwas unsicher. Die Prüfungen hatten wir so ähnlich schon gesehen: mit dem Speer die Sau treffen, die Axt auf eine Holzscheibe werfen oder Ringe aus der Luft stechen. Eine Neuerung waren mit Benzin gefüllte Luftballons, die mit einem brennenden Speer spektakulär zerstochen wurden (die Pferde nahmen das alles ganz gelassen).

Während wir noch in der Sonne standen, erschien Uwe noch bei uns auf dem Gelände, da hatte das Frühstück wohl etwas länger gedauert. Also drehten wir eine neue Runde um den Platz und genossen das Mittelalterfest noch einmal. Es war wieder ein schöner Tag im Georgengarten!

Eure Angela