Burgfest Brome

Seit mittlerweile 27 Jahren feiert die kleine Samtgemeinde Brome in der Nähe von Wolfsburg ihr Burgfest. Dieses Jahr haben wir es auch einmal geschafft hinzufahren. Der Ausflug hat auf jeden Fall gelohnt, das Angebot war sehr abwechslungsreich und sehenswert.

Als "typischen Mittelaltermarkt" darf man sich das Burgfest nicht vorstellen, dazu gibt es zuviele Angebote, die nun wirklich nicht mittelalterlich sind. Von der Volkstanzgruppe über die Traktorenfangruppe, Gaukler, Burgmuseum und Ritterturnier ist wirklich alles dabei, was der Ort zu bieten hat.

Zunächst begann der Tag ein wenig chaotisch, denn aufgrund der Deutschlandrundfahrt waren wichtige Zufahrtsstrassen in Hannover gesperrt, so dass wir (Birgit, Nicole, Kerstin und ich) mit zwei Autos nach Brome fahren mussten, da es einfach nicht möglich war, sich gemeinsam in der Südstadt zu treffen.

Nachdem wir mit unserem Wagen den perfekten Parkplatz auf einer Wiese direkt neben dem Eingang zum Fest gefunden hatten, ging es über den noch mäßig besuchten Burgplatz durch den mittelalterlichen Teil des Burgfestes. Vor allem das Heerlager hat es uns angetan, denn hier waren die einzelnen Zelte und Unterkünfte mit viel Liebe zum Detail gestaltet und es gab unglaublich viel anzusehen. In Richtung Dorfkern wurde die "Neuzeit" dann aber immer deutlicher: da hatten es die mittelalterlichen Barden schon schwer, gegen den lautsprecherverstärkten "Gelben Wagen" auf der Bühne anzukommen und noch weiter hinten wäre es gegen den "Holzmichel" absolut unmöglich gewesen. Hier war eindeutig Kirmes :-)

Besonders sehenswert war vor allem das Burgmuseum: hier konnte man bei den unterschiedlichsten Handwerksgattungen (Schuhmacher, Böttcher, Stellmacher, Seiler...) den Meistern bei der Arbeit zusehen und Fragen stellen. In einem anderen Raum waren alte Druckmaschinen aufgestellt; hier konnte man sehen, wie ein Setzer gearbeitet hat - sogar eigene Drucke durfte man sich anfertigen lassen.

Das bunte Treiben rund um die Burg wurde immer wieder durch kleine Aufführungen aufgelockert, hier hatte es mir besonders der Gaukler mit seinen lockeren Sprüchen angetan. Am späten Nachmittag haben wir das große Ritterturnier besucht, wo eine Handvoll Ritter (mit Unterstützung von zwei Sarazenen aus dem Morgenlande "in mehreren Exercitien darum stritten, wer von ihnen der Beste gewesen wäre". Diese Show war ansprechend aufbereitet und erntete viel Applaus. Überhaupt war das gesamte Fest seinen Besuch wert; es war deutlich zu merken, mit wieviel Freude die Veranstalter und Teilnehmer dabei waren. Einen kleinen Fauxpas habe ich mir geleistet, als ich mit meiner digitalen Kamera vor den Augen eines Mönches fotografierte, was dieser mit einem "Teufelszeug!!" kommentierte. Der Erwerb eines Ablaßbriefes bewahrte mich jedoch vor Schlimmeren, so dass ich den restlichen Tag weiter genießen konnte :-)

Dies ist ein Gastartikel von www.kerstin-und-uli.de