Ein langerwartetes Hobb(y)it-Küchenfest

Nachdem Uschis Cousine Cleo die beiden mittlerweile recht hungrigen Autoinsassen durch exakte Wegeplanung ins Oldenburgische geleitet und direkt vor Alannas Hobbithaus hat stoppen lassen ("Sie haben Ihren Zielort erreicht!"), erstürmen die beiden Nachzügler Jogolas und Merendis dieses einladend warme Heim, in dem es bereits mit Schäl- und Schnitzwerkzeugen heftigst zur Sache geht!

Ein Bericht von Gudrun

Zur Begrüßung fallen allerdings erst einmal alle Messer auf die Schneidbretter, Zwiebeltränen werden von Wiedersehensfreudetränen abgelöst (sehr übertrieben, ich weiß :-)) und man fällt sich zum fröhlichen "Hallogrüßdichwiegehtsdirdennso" reihum in die Arme ...

Zusammengekommen sind: 5 der 'Weisen von Bremeriand': nämlich unsere uns liebevoll umsorgende Gastgeberin Alanna (Sylvia), Gil-galad (Roland), Tindómerel (Sabine), Tom Bombadil (Ingo) und Feanor (Christel); sowie die 3 'Hannohirrim': Firiel (Nicole), Jogolas (Jo) und Merendis (Gudrun). Diese 8 Topf- und Pfannenakrobaten plus Andreas (Alannas Angetrauter) wollen das bereits traditionell gewordene "Perfekte Hobbitdinner" zum zweiten Mal in diesem Jahr in Angriff nehmen.

Zwei Becher Kaffee und einige Zuckerkuchenstücke später stürzen sich auch Jogolas und Merendis in die "Schlacht der fünf Herde" (vier Kochplatten und ein Backofen!) Derweil hat Alanna alle Händevoll damit zu tun, die stets durstigen Hobbits mit den leckersten Getränken zu versorgen, die ihre geheimen Keller- und Kühlschrankecken zu bieten haben ... Zwischendurch ist auch Andreas eingespannt, um weitere Krüge des selbst hergestellten "Römischen Würzweines" abzuseihen - der schmeckt so vortrefflich, dass die ersten Krüge im Nu geleert sind!

Leider muss der arme Hausherr an diesem Wochenende fleißig sein und taucht zum Arbeiten am PC immer mal wieder ins Schlafzimmer ab, weil er durch die eingdrungenen Hobbithorden aus seinem Arbeitszimmer vertrieben wurde - 'schuldigung!

Um das herrliche Menü herzustellen, das wir uns vorgenommen haben, sind wirklich alle Hände, Messer, Schüsseln, Töpfe, Mixer etc vonnöten! Schon die Speisekarte für diesen Abend liest sich traumhaft und verspricht ein Höchstmaß an Genüssen:

Kürbiscremesuppe
Kaninchenpfeffer mit ithilischen Kräutern,
Wurzelgemüse, Rotweinzwiebeln und Rosmarintüften aus dem Ofenrohr
Winterobst-Crumble mit süßer Sahne

Gut koordiniert und mittlerweile ja bestens erprobt, sind alle Vorbereitungen - nebst Austausch älterer und neuester Neuigkeiten aus den verschiedenen Teilen des niedersächsischen (Auen)Landes - bald erledigt und die ersten verlockenden Düfte steigen den schmachtenden Hobbits in die Nasen!

Feanor hatte sich tags zuvor schon am heimischen Herd über die langohrigen Mümmelmänner hergemacht. Geköpft, zerteilt und mit den ithilischen Kräutern gewürzt, wurden sie angebraten und durften dann (mit Brühe und 'Wurzelgrün') garen ...

Auf Alannas nagelneuem (!) Herd wird ihnen nun erneut eingeheizt. Auf allen vier Platten (Suppe, 'conies', Gemüse, Zwiebeln) und im Backofen (Rosmarintüften) blubbert, brutzelt und dampft es so köstlich, dass uns allen das Wasser im Munde zusammenläuft (selbiges wird fix mit ein paar "anderen" Schlückchen fortgespült). Auch der Nachtisch steht inzwischen backfertig in Wartestellung. Hach, sieht das alles guuut aus! Zeit den Tisch zu decken!

ENDLICH! Das Schlemmen kann beginnen. Aber natürlich wandert kein Löffel in die Gesichtsmitte, bevor nicht dem Manne gedacht wird, der uns alle hier zusammengebracht hat: Glässer klirren und ein lautes "TO THE PROFESSOR" läutet das fröhliche Gelage stilvoll ein ...

Dem Geschehen der folgenden Stunde zu lauschen oder es zu beschreiben ist müßig: Es wären sowieso nur Besteckgeklapper, Wortfetzen und genüssliche Stoßseufzer zu vernehmen, bzw. zu notieren. Wie etwa: "nochSoße?", "..mirnochma'dieSchüsselbitte?", "reichstdumirma..?", oder "hmm","lecker", "hmpff", "mmmmh" und Ähnliches.

Erst nachdem jeder seine Suppe ausgelöffelt und der größte Teil des Hauptgerichts den erstrebten Ortswechsel vollzogen hat (von den Schüsseln, über die Teller in die Hobbitbäuche), werden die Gespräche wieder aufgenommen, die Gläser neu gefüllt und der Nachtisch in den Ofen verfrachtet. Das gerade verspeiste köstliche Festmahl wird analysiert und mit den fünf tollen Menüs der hinter uns liegenden Dinner, auf die wir schon zurückschauen können, verglichen - Alle waren sie lecker und sind teilweise auch bereits nachgekocht worden!

Etwas von dem zuvor angerichteten Küchenchaos wird zwischendurch schonmal beseitigt, damit der Nachtisch nicht nur in die eigentlich schon rappelvollen Bäuche passt, sondern (vorher) überhaupt auf dem Tisch platziert werden kann. Nach weiterem Klönschnack und Berichten aus dem Stammtischleben geht's also in die (vorläufige) Endrunde ... Und selbstverständlich (!) wird dieser Traum von einem Nachtisch bis zur letzten Krume verspeist!

Wer mag bekommt noch ein Schlückchen vom Selbstgebrannten aus den Vorräten von Sylvias Vater. "Zum Verteilen - Prosit" ... Uiuiui, der hat's in sich, tut aber gut! Und um eine noch bessere "Verteilung" zu erzielen, machen sich (fast) alle Schlemmer auf zu einem Verdauungsspaziergang (wir gehen nur die 'kleine Runde' - bloß nicht übertreiben!). Doch bevor wir losmarschieren, wird Feanor (leider schon) zum Abschied geknuddelt und mit vielen Dankeschöns für die köstlichen Mümmelmännchen auf den Heimweg entlassen (frühe Termine am nächsten Tag verhindern das Übernachten).

Gut durchgelüftet und fit für die Klönrunde gesellen wir uns nach der Rückkehr vom Spaziergang zu den Daheimgebliebenen. Bei Knabberkram, Wein, Wasser, Bier, Met, Tee und reichlich Gesprächsstoff, lassen wir es uns gutgehen. Da sind z.B. Anekdoten über das Abenteuer, sich ein Haus nicht nur zu kaufen, sondern auch vom Keller bis zum Dach zu renovieren (TOLL gewordenen, Hut ab!). Tolkientage sind Thema, genauso wie Thing, Stammtische, Flammifer usw. Ganz großes Staunen lösen Sylvias Zeichnungen aus, die sie einstimmig genötigt wird, uns zu zeigen - superschön! Auch das Vortragen letztlich erschienener "Literarischer Ergüsse" trägt enorm zur Heiterkeit bei :-)! Ach ja, einen der zahlreichen Heiterkeitsausbrüche darf Tom Bombadil für sich verbuchen. Als sein Stuhl beim platznehmen bedenklich unter ihm knirscht und knackt, wird das von diesem netten, fast zwei Meter langen und alles andere als hohlwangingen Riesenhobbit grinsend folgendermaßen kommentiert: "Komisch, wo ich mich doch schon soo zart und elfengleich hier niederlasse ...!"

Überhaupt wird noch viel gelacht und gescherzt - bis die ganze Truppe beschließt, dass der Müdigkeitsgrad gerade noch ausreicht, um die Schlafhöhlen aufzusuchen. Ermattet liegen schließlich auch die letzten Auenländer auf ihren (Luft)Betten - bereit für ein gemütliches Schnarchkonzert.

Am Sonntagmorgen erwartet uns schon Kaffeeduft und ein einladend gedeckter Tisch. Genau das Richtige, um wieder wach und reisefertig zu werden. Und als ob es gar keine (Nacht)- Pause gegeben hätte, wird weitererzählt, wo wir nachts aufgehört hatten. Kaffee, Tee, Toast, Brot, Süßes, Herzhaftes, Käse und Eier sind bestes Rüstzeug für die Heim- bzw. Weiterreisen der (wieder) munteren Gefährten.

Nachdem auch ein vorläufiges Datum für das nächste "Perfekte Hobbitdinner" gefunden ist (im Juni 2011 in Hannover), werden Taschen gestapelt, Autos beladen und unter Geknuddel und Umarmungen wird Abschied genommen ..."Zuweilen hat die Zeit Flügel" - soo schnell ist das Wochenende wieder vergangen!

Danke, Danke, Danke! Vor allem an unsere tollen Gastgeber Sylvia und Andreas, weil wir nicht nur ihr Haus belagern und verwüsten, sondern gemeinsam mit ihnen den wahrhaft hobbitgleichen Schlemmerfreuden fröhnen durften! Wunderbare, schöne Stunden waren das wieder!

Tschüss ihr Lieben - bis zum nächsten Mal...!

Merendis (Gudrun Pohlmeyer)