Das perfekte Hobbit-Dinner (III)

14. und 15. Februar 2009 in Bremen


Ein Bericht von Merendis

Endlich war es wieder soweit: die Schlafsäcke zusammen gezurrt, das Nötigste im Reisebeutel verstaut (Wein und Gebäck, sowie Gebäck und Wein), bestiegen wir vier Hannohirrim-Botschafterinnen Firiel, Jogolas, Liriel und Merendis ein Regionalstahlross der DB und wurden in gemächlichem Trab nach Bremeriand befördert. Etwas störend waren während der Reise die vielen, mit grünen Schals und Kappen uniformierten Orks der "Werder-Truppen", deren alkoholgeschwängerter Atem uns fast aus den Sätteln schmiss.

In Bremeriand (HBF) angekommen, wurde die Zeit, den lokalen Thestral-Kutschendienst zu erreichen, reichlich knapp, weil Merendis mal wieder zu viel Morgulgebräu geschlürft hatte und die "Örtlichkeiten" obendrein überfüllt waren ... Doch Eru sei Dank, erklommen wir pünktlich die Schienenkutsche der Linie 4 und tuckerten gemütlich unserem Ziel entgegen.

Dank der haargenauen Wegbeschreibung unserer Gastgeberin Christel und den pfadfinderischen Führungsqualitäten Firiels fanden wir das angestrebte Ziel ohne Schwierigkeiten; zumal uns eine am Vorgartenbaum angebrachte Gondorfahne munter flatternd den Weg zur richtigen Tür wies.

Von "Little Miss Alma", der 7jährigen, pfiffigen Tochter unserer Gastgeber, in Empfang genommen und weitergeleitet, gelangten wir endlich an den Ort der Schmausereien: nämlich in die saalgroße Wohnküche von Christel und Thomas, wo auch die anderen Bremer Hobbits: Sabine, Roland, Ingo und Frank bereits auf uns warteten. Unter großem "Halloooo", herzlichen Umarmungen, fröhlichen "Mensch - wie geht's dir denn so?"-Erkundigungen und ähnlich enthusiastischen Begrüßungsworten, herrschte ein Weilchen das übliche fröhliche Chaos, das automatisch ausbricht, wenn hobbitische Menschlein sich nach langem Nichtsehen in die Arme fallen (schade, dass Sylvia in letzter Minute hatte absagen müssen!)

Nachdem sich das anfängliche Gewusel gelegt hatte, verging der Nachmittag an der mit leckerem Back-und-Naschwerk beladenen Kaffeetafel wie im Flug ... nein, was hat man sich aber auch alles zu erzählen, wenn man sich soo lange nicht gesehen hat und man erfreulicher Weise auch noch neue Gefährten kennenlernen darf ...

Nachdem irgendwann wirklich niemand mehr auch nur noch eine Tasse Morgulgebräu oder Miruvor konsumieren konnte, verwandelte sich der große Esstisch in eine kantinengroße Arbeitsplatte, auf der nun, in Vorbereitung auf das Dinner, gleichermaßen Kartoffeln und Möhren sowie Steckrüben, Äpfel und Wirsing erst geschlachtet, dann gevierteilt und schließlich zerstückelt wurden - tja, wenn's ums Essen geht, kennen Hobbits keine Gnade!

In Herdnähe versorgte Christel drei (sehr nackte) Flatterhähnchen mit einer Füllung aus Äpfeln und Rosinen, gab den Tierchen dann noch Rosmarin und andere würzige Beigaben, um sie dann liebevoll mit Speckstreifen zu bemänteln. So gewürzt und eingekleidet, durften die drei Muske...äh..nein, Flattertiere in die Backröhre, auf dass es ihnen endlich schön warm werde!

Zwischendurch wurde ein kleines Bierfass angestochen ... ja SO ein lecker Bierchen aber auch! Dunkel, herb-würzig, von einer ortsansässigen Minibrauerei kreiert. Na, dann erstmal "Prost"! (Nee, wat lecker ... gleich noch einmal nachschenken) Also wirklich, das Bier floss in Strömen, allerdings nicht nur durch die Kehlen, sondern auch 1mal quer über den Tisch und zwei Hosen - wenn schon, denn schon! Aber da es so schnell nichts gibt, was einen Hobbit aus der Ruhe bringen kann, war auch dieser "Unfall" schnell bereinigt.

Keine 2 Stunden später konnte das Hobbit-Dinner beginnen:

Als Auftakt gab es eine schlichte, sehr schmackhafte Milchsuppe mit gerösteten Brotstückchen, die den Magen so richtig friedlich stimmte.

Der Hauptgang bestand aus besagten Flattertierchen mit Füllung, einem herzhaften Möhren-Steckrüben-Wirsing-Gemüse und gebackenen Kartoffelscheibchen. Das ganze Menue war so lecker, dass sogar das allzeit muntere Geplapper (kurzfristig) versiegte! Himmel, waren wir schließlich satt!

Abräumen, umräumen und schon fanden sich wieder Knabbereien auf dem Tisch ... Einigen Hobbits stand nun der Sinn nach Wein und Met, zwischendurch floss aber auch reichlich Wasser und weiterhin dieses leckere Gebräu durch die Kehlen.

Die Hauptsache nach der üppigen Tafelei jedoch waren natürlich die vielen interessanten Gespräche bis tief in die Nacht ... Jaaa, auch Tolkien war immer mal wieder "dran" - klar doch!

Nach eher kurzer Nachtruhe versammelte sich die ganze Gesellschaft wieder um den großen Tisch zum Frühstück: Viiiel Kaffee + Tee wurde benötigt, um aus den müden Guckschlitzen wieder funktionierende Augen werden zu lassen. Frank hatte eine Wagenladung Brötchen besorgt und so konnte auch der abgefallene Blutzuckerspiegel wieder auf Vordermann gebracht werden (schmunzel!).

Eh wir uns versahen, war es dann auch schon wieder Zeit, die Bündel zu schnüren und die verschiedenen Heimwege anzutreten. Nach wortreichen, mit Umarmungen bekräftigten Abschieden, Dankesworten und dem gegenseitigen Versprechen, dass wir uns noch in diesem Jahr wiedersehen werden, gingen wir auseinander. Und so, wie wir tags zuvor angereist waren, ging es nun wieder zurück in die heimatlichen Gefilde.

Es war wieder ein fröhliches (zuweilen feucht-fröhliches) Treffen, mit einem üppigen, leckeren Hobbit-Dinner!

Wir sagen nochmals Danke für die freundliche Beherbergung und Bewirtung bei Christel und Thomas und entrichten allen Bremer Hobbits unseren Dank für die Einladung und das tolle Wochenende!

Wir schicken herzliche Grüße aus Hannover nach Bremen und freuen uns schon auf das nächste Töpfe-und-Pfannenschwingen nach Hobbitart mit euch allen ... Dann aber wieder in Hannover.