"Wohlan, seid mir gegrüsset!"
Die Hannohirrim teilen eine ganze Reihe gemeinsamer Vorlieben: mittelalterliche Veranstaltungen, auf denen man in Gewandung erscheinen kann, gutes Essen, angenehme Atmosphäre, gemütliches Beisammensein... was liegt also näher, all das in der Adventszeit miteinander zu verbinden?
Der hannoversche Beginenturm am Ufer der Leine gilt bei manchen schon als Wahrzeichen der Stadt. 1357 erstmalig urkundlich erwähnt war der trutzig wirkende Turm einst Bestandteil der hannoverschen Stadtbefestigung. Im Laufe seiner Geschichte wechselte sein Bestimmung jedoch öfter: Unterbringungsgebäude für das Beginenkloster, Kugelturm, Zufluchtsort... und ungefähr seit den Zeiten Kaiser Wilhelms ist er eine Schankwirtschaft.
Die mittelalterlich geprägte Küche serviert deftige Gerichte, von deren gutem Geschmack wir uns schon im vergangenen Jahr überzeugen konnten. Waren wir 2005 noch unter dem Turmdach in der "Folterkammer" untergebracht, mussten wir dieses Jahr mit der Gesindestube im ersten Stockwerk vorlieb nehmen. Das hatte zwar den Vorteil, dass wir erheblich weniger Stufen erklimmen mussten - bedeutete aber auch, dass wir als "Durchgangszimmer" immer wieder kurzen Besuch erhielten, der auf dem Weg zu den Toiletten eine Etage höher war. Dennoch konnten wir den Abend ausgiebig genießen. Ein extrem reichhaltiges Menü sorgte für die richtige Grundlage und die Hühner auf dem Schwert für Platzprobleme auf dem ohnehin schon schmalen Tisch.
Interessante Fakten und Schwänke rund um den Turm, seine Bedeutung und Geschichte lernten wir vom "Schwarzen Schorsch", der zu fortgeschrittener Zeit an unserem Tisch auftauchte. Von Tolkien hatte er auch schon gehört, brachte aber Alex mit seiner doch eher allgemein gehaltenen Bewertung der tolkienschen Bibliographie ein wenig auf die Palme. Recht gesprochen: wir stehen zu unserem geliebten Professor und erklären jedem, der es hören will, was ein Tolkienstammtisch ist und warum wir uns zu einem solchen zusammengefunden haben...
Der "harte Kern" der Truppe verließ den Turm kurz vor Mitternacht. Ein Fußweg durch die windige Innenstadt verschaffte die nötige Bewegungsfreiheit nach dem Essen. Ich freue mich schon auf das nächste Mal!