Jubiläums-Thing

Von Angela

Neun Hannohirrim machten sich auf den Weg zur Burg Rieneck (Bayern) zum 10jährigen Jubiläum der Deutschen Tolkiengesellschaft.

Die meisten kannten die Burg noch nicht, waren aber nach dem steilen Anstieg auf den Schlossberg angenehm überrascht: sie bot mit einer kleinen Kapelle, einem sechsstöckigen Wohnturm, einer Vogtei aus Holz und einem dicken Wachturm ein tolles Ambiente. Wer sich traute ,die vielen Wendeltreppen des Wachturmes zu erklimmen, wurde mit einem großartigen Ausblick in die Umbebung belohnt. Das Besondere an dem Turm ist, das er von außen unregelmäßig siebeneckig, aber im Inneren achteckig ist.

Der Rittersaal mit seinen Rüstungen, dem Kamin und den rustikalen Stühlen war der einzige Raum, in dem sich das Deko-Team nicht ausgetobt hatte; überall sonst hatten sie monatelang mit den Vorbereitungen zu tun. Das Treppengeländer war mit "Spinnweben" dekoriert (fassten sich gut an) und im zweiten Stock saß dann auch eine große Spinne und lauerte. Auch der Gewölbekeller blieb nicht verschont und wurde mit einem großen "Moria-Tor" verziert. Man glaubte, man müsse nur das Losungswort sprechen und würde eingelassen. Witzigerweise musste man erst am "Balrog" vorbei, um zum Tor zu gelangen.

Im Speisesaal wartete eine große Überraschung, denn jeder Tisch war passend zu einem Volk aus Mittelerde dekoriert. Die Hannohirrim waren (bis auf einmal) am "Rohirrim-Tisch" zu finden. Es gab natürlich Pferde: ein "Echtes aus Stoff" und ein mit Pferden verziertes Tischband und zwei kleine Häuser. Dazu kann unser Stammtischwimpel und die beiden Maskottchen Barandor und Max.

Der Donnerstagnachmittag begann mit Ted Nasmith erweitertem Diavortrag zum Herrn der Ringe und seine Arbeiten zu den Büchern von J.R.R. Martin "Feuer und Eis". Nach dem Abendessen gab es im Hof vor der Vogtei die Begrüßung durch den DTG-Vorstand. Die meisten Gäste waren bereits eingetroffen: die Niederländer, die Griechen und die Mitglieder der DTG, bis auf Caspar Reiff vom Tolkienensemble aus Dänemark und die Freunde der Slowenischen Tolkiengesellschaft, welche erst später ankommen sollten.

Ein Drittel der Hannohirrim hatte sich am Abend zum Whisky-Tasting angemeldet und wurde ob der guten Qualität des "Wasser des Lebens" stundenlang nicht gesehen. Im Hof und an verschiedenen Sitzplätzen bei den Zimmern konnte noch über die ersten Eindrücke diskutiert werden.

Am Freitagmorgen ging es mit dem ersten Teil des Gewandungs-Workshops los (Erstellen eines Schnittmusters und Nähen der Gewandung). Christians Vortrag über die Entstehung des "Hobbits" und Caspar Reiffs Vortrag über die Entstehung des Tolkienensembles und die Arbeit des Ensembles vor und nach den Filmen waren weitere Programmpunkte. In der burgeigenen Kapelle fand die Probe des Chores statt.

Nur unterbrochen vom Mittagessen ging es weiter mit dem Metworkshop oder dem Vortrag "Gutes und neues von Tolkien". Der Vortrag von Ted Nasmith "Painting a picture in one hour" lief wegen technischer Probleme (schlechte Beleuchtung) nicht so glatt. Findegils Vortrag über "Pauschalreisen in Mittelerde" kam gut an und sorgte für Heiterkeit, denn die Zuhörer hatten noch so einige Vorschläge für weitere Touren: zum Beispiel mit dem Wunsch nach Tauchgängen in den überfluteten Teilen Isengarts oder Reiterferien in Rohan.

Dann wurde alles für die Mitgliederversammlung vorbereitet. Es standen wichtige Entscheidungen an (Beitragserhöhung, Präsenz auf der Ring-Con und anderen Veranstaltungen) und es dauert wieder lange. Besonders wichtig war für uns Hannohirrim die Entscheidung über das Thema des nächsten Seminar-Wochenendes, denn es wird im folgenden Frühjahr in Hannover stattfinden. Die hier ansässigen DTG-Mitglieder wurden schon im Voraus als Helfer angekündigt.

Am nächsten Tag ging es los mit dem Tanz-Workshop und dem Vortrag über die Verbindungen zwischen Gondor und Rohan. Einen Neuerung gegenüber der letzten Things war ein Panel mit Caspar Reiff, René van Rossenberg und Ted Nasmith. Marcel Bülles war Moderator und befragte die drei über ihr "Treffen mit Tolkien" und andere Begebenheiten.

Nach dem Abendessen las Steffi ersatzweise für Frank Weinreich (der musste aus Krankheitsgründen abreisen) seine Geschichte für das diesjährige Thing. Ein Highlight des Abends war die Kostüm-Show auf der Bühne im Hof , bei der sich viele spontan zum Mitmachen hatten überreden lassen. Mit dabei waren die verschiedensten Gewandungen der Elben, Hobbits und Menschen, oftmals selber geschneidert. Während des Umbaus für das Konzert von "Lingalad" aus Italien gab es im Rittersaal eine weitere Lesung von Steffi ("Herr der Ringe reloaded"). Die weitere "long expected party" musste wegen des Wetters in den Saal verlegt werden, wo noch einige selbsthergestellte Filme vorgeführt wurden.

Am Sonntag herrschte schnell Aufbruchstimmung, denn die Zimmer mussten bis 10.00 Uhr geräumt werden. Trotzdem gab es von Boris noch eine tolle Einführung in das HdR-Online-Spiel von Codemasters. Sie hatten das ganze Wochenende über Interessierten Zugang zum Spiel ermöglicht. Ebenfalls immer im Einsatz war René, den man (fast) immer im "Tolkienwinkel" antreffen konnte.

Nach dem Mittagessen gab es noch ein Feedback der Teilnehmer. Es stellte sich heraus, das die meisten dieses Jahr mit dem Essen der Herberge zufrieden waren. Nur die Benutzer des "Bettenlagers" im dicken Turm hatten zwar mit wenig Komfort gerechnet, aber es war dort sehr staubig und auch das Licht konnte nicht gleich gefunden werden (wobei aber die Zivis der Burg waren von ihrem Chef schlecht informiert worden waren). Und leider waren die Buttons zum 10jährigen Jubiläum nicht gut gelungen.

Aber es war eine schön Veranstaltung und das nächste Thing wird wohl wieder in Rieneck stattfinden.